Jagdhundewesen
Hunde werden in Deutschland bei der Jagd schon seit Jahrhunderten eingesetzt, um Wild zu suchen, zu finden, aufzustöbern oder auch vorzustehen, zu apportieren oder es bei einem nicht sofort tödlichen Treffer dann schnellstmöglich auf der Schweißfährte nachsuchen zu können.
Im Laufe vieler Jahre wurden zahlreiche Hunderassen gezüchtet, die sich entsprechend ihrem jagdlichen Verwendungszweck in bestimmte Gruppen einteilen lassen. So gibt es Apportierhunde, Bracken, Erdhunde, Schweißhunde, Stöberhunde und Vorstehhunde.
Selbstverständlich bringen es z.B. Erdhunde wie die Teckel und Terrier nicht nur fertig, Fuchs und Dachs zur Flucht aus dem Bau zu bewegen und damit dem wartenden Jäger vor die Flinte zu bringen, sondern sie sind meist auch Könner im Stöbern und bei der Nachsuche auf der Schweißfährte. Ähnlich verhält es sich mit den Vorstehhunden. Von den in unserer Region häufig anzutreffenden Rassen wie Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Langhaar, Kleine Münsterländer und Weimaraner ist bekannt, dass sie nicht nur die Suche im Feld mit dem Vorstehen und Bringen von Haar- und Federwild, sondern nahezu auch alle anderen Disziplinen im Wald und im Wasser meistern müssen und damit fast so etwas wie Allrounder sind.
Der Einsatz von Jagdgebrauchshunden ist bei vielen Jagdarten nicht nur sinnvoll und nötig, um Erfolg zu haben und Beute machen zu können, sondern aus Gründen des Tierschutzes und der Waidgerechtigkeit auch vorgeschrieben. So verlangt das Hessische Jagdgesetz, was bei allen verantwortungsbewussten Jägerinnen und Jägern seit Jahrzehnten selbstverständlich ist: Bei jeder Such-, Drück- oder Treibjagd, bei jeder Art von Jagd auf Wasserwild und bei der Nachsuche sind jeweils dafür brauchbare Jagdhunde einzusetzen.
Damit ein gut veranlagter Jagdhund auch tatsächlich die vielfältigen Anforderungen der Jagdpraxis erfüllen kann, muss er entsprechend abgerichtet und trainiert werden. Hierzu bieten wir jedes Jahr im Rahmen von Hundeführerlehrgängen und Übungstagen gern die nötigen Hilfestellungen. Übungsmöglichkeit am Wasser besteht an zwei Teichen im Wetteraukreis, an denen auch dann die entsprechenden Prüfungen durchgeführt werden. Am Ende des Lehrgangs können Sie mit Ihrem Hund z.B. die Brauchbarkeitsprüfung ganz oder teilweise – je nach Rasse und Reviererfordernissen – ablegen oder sich für eine Verbandsprüfung anmelden, die wir gemeinsam mit anderen Jagdvereinen des Wetteraukreises durchführen.
Wegen der Bedeutung gut abgerichteter Jagdgebrauchshunde ist der Jagd-Club Bad Nauheim Mitglied im Verein zur Ausbildung und Prüfung von Jagdhunden (Haubenmühlenteich-Verein) und im Jagdgebrauchshundverband.
Ansprechpartner bei allen Fragen zu Jagdhunden von der Anschaffung bis zur Abrichtung und Prüfung ist unser Vorstandsmitglied
Walter Klamert